Die Situation des deutschen Volkes nach dem 2. Weltkrieg

  Von 110 Millionen Soldaten im 2. Weltkrieg starb jeder siebte.

Zwischen 20 und 30 Millionen Zivilisten kamen ums Leben.

Am schlimmsten litten die europäischen Juden. Die Sowjetunion, Polen und Jugoslawien verloren mehr als ein Zehntel ihrer Bevölkerung.

20 Millionen Menschen, davon mindestens 12 Mil. Deutsche, die im Osten ihren Besitz zurücklassen mussten, wie auch Polen, die in Arbeitslager nach Deutschland gebracht worden waren, waren gezwungen, während und nach dem Krieg ihre Heimat zu verlassen.

Die Menschen in Deutschland lebten in Kellern, Ruinen und Notunterkünften; die Not wurde durch die dazukommenden Heimatvertriebenen noch größer.

Kriegsgefangene warteten auf ihre Heimkehr, die ihnen Adenauer als erster Bundeskanzler durch seine Einigung mit der Sowjetunion ermöglichte.

Umso erstaunlicher ist es, dass Deutschland in so einer Situation, geprägt von Armut und Zerstörung, innerhalb von wenigen Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.

Der Aufschwung wurde durch den Korea – Krieg ( 1950-1952 ) mit herbeigeführt, der eine große Nachfrage nach fast allen Industrieprodukten auslöste und erneute militärische Aufrüstung forderte.

Weitere Faktoren des Aufschwungs waren der Marshall-Plan, der vorsah, europäische Länder durch Wareneinfuhr, Aufträge und Kredite beim Wiederaufbau zu unterstützen und der die Liberalisierung der Wirtschaft und den Handel mit der USA zwingend voraussetzte.

Niedrige Arbeitslöhne ermöglichten niedrige Exportpreise und hohe Rücklagen, die neuen Investitionen zugutekamen.

Arbeitskämpfe und Streiks waren selten, da das Volk froh war, überhaupt Arbeit zu haben.

Nach den „mageren“ Jahren genossen die Westdeutschen den neuen Wohlstand, es verbreitete sich Zufriedenheit und Fortschrittsoptimismus im Volk.

Auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln und auch die medizinische Versorgung verbesserte sich und wurde durch Subventionen unterstützt.

Es war ein Gebot der Solidarität und Gerechtigkeit, dass die Waisen und Witwen, die Flüchtlinge und Ausgebombten für ihre Opfer und Verluste materielle Entschädigung erhielten.

Dazu diente auch der eingeführte Lastenausgleich, der in der Bundesrepublik den weniger Geschädigten Ausgleichsabgaben abverlangte, um den besonders Betroffenen einen materiell gerechteren Ausgleich zu ermöglichen.